20.30—21.40 Vorstellung

Vidmar 1

Tiran Willemse

Untitled (Nostalgia, Act 3)

Ianne Kenfack

Multiple Tanz- und Körpergeschichten.
Schwarze Ballettgeister.
Unsichtbarkeit.
Raum geben und nehmen.

In «Untitled (Nostalgia, Act 3)» entwirft der Südafrikanische, in Europa lebende, Choreograf Tiran Willemse seine eigene multiple Tanzgeschichte: ein Kaleidoskop, das sich aus dem Ballettklassiker «Giselle» aus dem 19. Jahrhundert, dem Tanzstil «Kuduro» aus Angola und dem nigerianischen Genre «Alanta» zusammensetzt. Die Gespenstergeschichte von Giselle wird zum primären Vehikel, durch das Willemse seinen vergangenen Ichs den Raum gibt, so zu sein, wie sie sind – Gespenster, die nicht tot, die noch nicht ganz weg sind, auch wenn sie darum gebeten wurden. Somit ist «Untitled (Nostalgia, Act 3)» gleichzeitig Übung und Exorzismus und bringt Schwarze Erfahrungen in europäischen Kontexten sowie die dünn verschleierte Maskerade ihrer Absurditäten zum Vorschein. Indem unterschiedlich geschlechtlich markierte Körper Raum für ihren Ausdruck beanspruchen, suchen diese auch Cisnormativität heim. In der Schwebe zwischen Anwesenheit und Abwesenheit sind diese Körper – unsichtbar gemacht, unterdrückt, (wie es bei bestimmten Geschichten oft der Fall ist) eingeladen oder nicht – zurückgekehrt, um Willemses Körper wiederzugewinnen.

Biografie

Tiran Willemse ist ein interdisziplinärer Künstler, der in den Bereichen Tanz, Theater, Video und Performance arbeitet. Er studierte an der P.A.R.T.S in Brüssel und an der HKB - Hochschule der Künste Bern. In seiner performancebasierten Praxis untersucht er, wie Rasse und Geschlecht in Relation stehen, wie sie aufgeführt, kommuniziert und in Frage gestellt werden. Willemse hat mit renommierten Choreograf·innen wie Trajal Harrell, Jérôme Bel, Wu-Tsang, Ligia Lewis, Meg Stuart, Andros Zins-Browne, Eszter Salamon und Deborah Hay zusammengearbeitet. Seine eigenen Stücke wurden u.a. am Palais de Tokyo Paris, Musée cantonal des Beaux-Arts (MCBA) in Lausanne, Impulstanz Wien, Santarcangelo Festival Italien gezeigt. 2023 gewann er den Schweizer Performancepreis.

Zugänglichkeit

Die Bühnenräume und Toiletten in den Vidmarhallen sind sind für Menschen mit Rollstuhl zugänglich und es gibt nahegelegene, ausgeschilderte Parkplätze für Besuchende mit Mobilitätsbehinderungen.

Zur Nutzung der Höranlage sind FM-Empfänger mit induktiver Halsschleife an der Abendkasse erhältlich. Ebenso sind Kopfhörer erhältlich.

Weitere tourfähige Produktionen

When the calabash breaks (2025) – 1 Tänzer (Tiran Willemse), 1 Live-Musiker (Melika Ngombe Kolongo (Nkisi)), 45 Min., drinnen oder draussen

Booking Kontakt – tbd

Credits

Konzept, künstlerische Leitung & Performance Tiran Willemse

Dramaturgie Andros Zins-Browne

Musik Tobias Koch

Choreografische Beratung Laurent Chétouane

Lichtdesign Fudetani Ryoya

Produktion Paelden Tamnyen, Rabea Grand

Tournee Tristan Barani

Koproduktion Gessnerallee Zürich, Arsenic – Contemporary Performing Arts Center, Lausanne

Unterstützung Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Migros-Kulturprozent

Veranstaltungsort

Vidmar 1
Könizstrasse 111, 3008 Bern
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Tickets

14.2.2026, 20.30—21.40
Vidmar 1