16.00—16.45 Vorstellung

Tanzhaus Bern

Joseph Baan

Bl0Wn

Aala Nyman | Marc Jauss | Sara Merz | Karin Salathe

Die eigene Inkohärenz trainieren
Dekonstruktion der Lesbarkeit
Undurchsichtigkeit
Dunst

In «BI0Wn» nutzen Joseph Baan und Luc Häfliger Zweideutigkeit, Unlesbarkeit und Inkohärenz als Strategien zur Befragung, Verhandlung und potenziellen Abschaffung der Zwänge, in die man hineingeboren wird. Soziale und staatliche Grammatiken versuchen generell, Individuen auf solche Arten zu kategorisieren, zu organisieren und zu quantifizieren, um sie für ihre Raster sichtbar zu machen. Dabei werden Individuen gezwungen, sich ihrer Logik gemäss zu verhalten. Als unlesbar, unkenntlich oder inkohärent zu erscheinen, bedeutet eine Zurückweisung dieser Grammatiken und ihrer Logiken, potenziell auch eine Flucht vor ihnen. Das Werk lenkt den Blick des Publikums, indem es auswählt, was es zeigen und was es verstecken will; durch Licht und Dunkelheit, Klang und Geräusch, Formen und Texturen, sowie Performativität oder auch die Verweigerung der Performance. Das«Training der eigenen Inkohärenz» wird in «Bl0Wn» zu einer Methodologie und Spielanleitung, um darüber nachzudenken, wie das Unkenntlich-Werden die Befreiung von identitären Kennzeichen ermöglichen könnte.

Biografien

Joseph Baan ist Künstler·in und Pädagog·in. Baan erwarb einen Master-Abschluss in bildender Kunst an der Goldsmiths University in London (2015) und ist gegenwärtig als Kompliz·in dem Tanzhaus Zürich verbunden. Baan produziert Aufführungen, Installationen, Texte, Gruppenwerke, kollaborative Formate und Partituren, die versuchen, die Probleme von Beziehungen, der sich verändernden Rollen und Lesarten von Macht und Kontrolle im Verhältnis zu Affekt und Gesten der Fürsorge, zu erkunden. Baan interessiert sich für die Komplexität der Kollektivität und die Möglichkeit, eine Solidarität zu etablieren, die nicht homogenisiert, sondern Unterschiede bestätigt. 2023 erhielt «Bl0Wn» den Publikumspreis beim Swiss Performance Art Award. 2025 absolvierte Baan einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Swiss Institute in New York.

Gotgha (alias Luc Häfliger) ist Komponist·in, Performer·in und Soundkünstler·in. Nach Abschluss des Bachelorstudiums in Sound Arts an der Hochschule der Künste Bern (HKB) sammelte Gotgha erste Erfahrungen in der darstellenden Kunst und kollaboriert und performt nun regelmässig mit Joseph Baan. Durch die Linse des Noise erforscht Gotgha klangliche und performative Zustände, in denen die Grenzen zwischen Kontrolle und Ekstase fliessend werden. Gotghas Arbeiten wurden sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext präsentiert, darunter beim les Urbaines, dem Drifts Festival Helsinki, der Kunsthalle Zürich, dem ZKM Frankfurt.

Zugänglichkeit

Die Räume des Tanzhauses sind vom Dalmaziquai über das Treppenhaus im Brückenpfeiler erreichbar. Für Besuchende mit Mobilitätsbehinderung steht eine bodenbündige Hebebühne und ein Fahrstuhl zur Verfügung. Eine Assistenz steht bereit, welche Hebebühne und Fahrstuhl bedient. Es ist keine Anmeldung nötig, aber bei grossem Andrang auf den rollstuhlgängigen Zugang kann es zu kurzen Wartezeiten kommen.

Für den Zugang ausserhalb der Spielzeiten, steht eine Telefonnummer zur Verfügung, bei der man die Assistenz anfordern kann.

Eine zugängliche Toilette ist vorhanden.

Sensorielle Warnung

- starker Rauch/Dunst
- lauter Lärm

Sprache

Englisch

Webseite

www.josephbaan.com

Weitere tourfähige Produktionen

Out of Joint (2026), 3 Performer·innen

Booking Kontakt: tbd

Credits

Choreografie Joseph Baan, in Zusammenarbeit mit Luc Häfliger

Produktion Philip Finsterbusch

Technik Hannah dal Cero

Konzept, Regie, Choreografie Joseph Baan

Performance Joseph Baan, Luc Häfliger

Sounddesign & Komposition Luc Häfliger

Dramaturgische Unterstützung Joshua Wicke

Koproduktion Tanzhaus Zürich

Veranstaltungsort

Tanzhaus Bern
Dalmaziquai 69, 3005 Bern
Google Maps

Tickets

12.2.2026, 21.00—21.45
Tanzhaus Bern
13.2.2026, 13.30—14.15
Tanzhaus Bern
14.2.2026, 16.00—16.45
Tanzhaus Bern